STORK, eine Familie aus Ladbergen


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STORK

Zum Jahr 2019 wurde ich von der Familie des Tischlermeisters Fritz Storck (1902-1978) gefragt, ob ich Unterstützung bei der Erarbeitung einer Familienchronik leisten könnte? Da ich gerade eine neue Forschungsrichtung suchte, erklärte ich mich bereit, obwohl mir die anfragende Familie eigentlich trotz unserer dörflichen Verhältnisse wenig bekannt war. 

Bisher hatte ich mich immer mit Personen oder Familien unterhalten, denen ich aus Kinder- und Jugendtagen in irgendeiner Art verbunden war. Persönliche Gespräche würden sich zukünftig wohl schwerer anstoßen lassen. Nun sollte und wollte ich schließlich relativ "fremden" Leuten helfen, sie unterstützen, und bei weiteren mehr oder weniger "fremden" Personen nach Familieninterna fragen? So war es bisher jedenfalls meine Art gewesen!

Das stellte ich mir wirklich nicht einfach vor und es war teilweise auch nicht einfach. Aber durch eine wirklich seeehr tatkräftige Unterstützung aus der Familie Stork konnte eine Chronik dann letztlich doch erfolgreich erstellt werden!

Waltraud, Monika, Doris und Manuela, einen ganz lieben Dank für Eure tollen Hilfestellungen !!!

Tischlermeister Friedrich Wilhelm Stork

(1902-1978)


Friedrich (gen. Fritz) Stork (1902-1978) aus Ladbergen schloss 1919 im väterlichen Betrieb seine Tischlerlehre erfolgreich ab.


Am 14. August 1931 heiratete Friedrich Wilhelm Stork im Rahmen einer Doppelhochzeit die lse Geißler aus Oelsa bei Dresden. Ilse stammt mütterlicherseits vom Gastwirt König ab. Ihre Mutter hatte den Bildhauer Arthur Geißler aus dem Osten Deutschlands geheiratet (Ehe: 1912 in Hameln). Friedrichs Schwester Wanda heiratete bei der Doppelhochzeit den August Strüwe aus Oberhausen. 


Der väterliche Großvater von Fritz, Heinrich Wilhelm Stork, kam am 30. Oktober 1836 auf dem Overbecker Hof Stork, heute König, zur Welt. Der Liebe wegen verzog er spätestens um 1865 nach Brochterbeck, wo er am 16. Mai 1865 die Sophie Mönstermann genannt Krämer (1844-1924) heiratete. Heinrich Wilhelm Stork starb am 18.September 1895 in Brochterbeck.

Heinrich Wilhelms gleichnamiger Sohn, geboren am 20. Dezember 1868 in Brochterbeck, heiratete ebenfalls dort am 27. September 1898 die Minna Kortmann aus Recke (1868-1926).

Wilhelm Stork kaufte 1897 (Kaufkontrakt) von Hermann Heinrich Adolf Vennemann ein Grundstück auf Stieneckers Esch und begründete dort die Tischlerei Stork "auf Stieneckers".

In Ladbergen wurden dem Paar dann 7 Kinder geboren.


Die väterlichen Vorfahren des Fritz Stork


Der Hof Stork (heute König) in Ladbergen-Overbeck


Bereits auf dem Urkataster von 1828 (links) wurde das Colonat Stork, heute König, in Overbeck (oben) benannt.


Das heutige alte Haus auf dem Hof König, früher Stork, wurde 1922 bis 1928 erbaut. Im inneren findet man diesen alten Kamin, dessen Inschriften auf alte Hofbesitzer und die aktuellen von 1922/28 verweisen.

Der Colon (Bauer) Hermann Heinrich Stork (1724-1807) heiratete 1757 in erster Ehe die Maria Elsabein Kattmann (1736-1771) vom Colonat (Bauernhof) Kattmann in Ladbergen-Hölter (bei der Erpenbecker Siedlung). Wahrscheinlich erbaute oder renovierte/ergänzte das Paar um 1764 das Vorgängergebäude in dem der Kamin stand. Heinrich Rudolf Gustav Stork (*1883) heiratete 1908 die Friederike Wilhelmine Wiethoff (*1884). Sie waren die Bauherren von 1922.

Aus der Ladberger Heimatliteratur erfuhr ich von einem ehemaligen Torbogen des Hofes Stork, der sich heute als Kamineinfassung im neuen Haus der Hofstelle befindet.

Claus Storck (ca. 1654-1734) war um 1700 der Colon des Hofes und gem. Kamininschrift mit einer Elsabein Esmans (+1719) verheiratet. 1727 gab es im Colonatsgebäude ein Eheverlöbnis, bei dem der Brautschatz der Stork-Tochter Maria besprochen wurde. Der Sohn von Claus, Colon Hinrich Stork (ca. 1687-1758), sollte den Brautschatz für seine Halbschwester bezahlen. Claus Stork hatte also aus einer früheren Ehe bereits Kinder.


1782 heiratete eine Urenkelin von Claus Storck, Anna Christina Elisabeth Stork (1775-1831), auf den Hof Rethwilm ein. Ihr Mann wurde der Colon Johann Heinrich Rethwilm (1778-1836).

Der ehemalige Hof Rethwilm musste 1963 der Autobahn A1 weichen. Die Besitzer siedelten nach Lienen um. Ein alter Torbogen des Gehöfts befindet sich heute im Puppenmuseum von Tecklenburg.

links: der Hof Rethwilm u.a.  auf dem Messtischblatt von 1897 (klick auf die Karte, um sie zu vergrößern; oben rechts: das Colonat Stork)