KLAASSEN


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Jan Tjaden beschreibt in seinem Buch, "Ostfriesland; Vom Leben unserer Vorväter zwischen Meer und Moor" die Ostfriesen:

Zielstrebig, beharrlich und unaufgeregt. Eloquenz ist wenigen gegeben und nüchtern ist ihr Urteil, bisweilen auch sarkastisch. Ausgeprägte Selbstständigkeit und Entschlusskraft: "Hilf Dir selbst, so hilft Dir Gott"! Sie sind als Pioniere die ihre Grenzen hinausschieben prädestiniert.

Ich sehe das ein oder andere Mitglied unserer Familie trefflich beschrieben.

Im Folgenden beschreibe ich eine Namenlinie-Klaassen. Mein väterlicher Großvater wurde vorehelich geboren. Er erhielt nicht den Namen seines Vaters der bis heute unbekannt blieb, sondern den seiner Mutter. Als echte Stammlinie bezeichnet man aber historisch die Väterlinie!

Ich ermittelte, soweit es mir möglich war, auch die Nachkommen der Geschwister meiner persönlichen Urahnen!

Sollten Sie Ihren Verwandten oder Ahnen nicht finden, aber dennoch dieser Sippe zugehörig vermuten, suchen Sie bitte unbedingt den Kontakt zu mir und fragen!


KLAASSEN

Ursprünglich, jedenfalls gem. heutigem Forschungsstand, stammen unsere Vorfahren einer Namenslinie folgend aus dem Südbrookmerland, einem moorigen Gebiet bei Aurich. 

Vielfach in der Moorkolonisation beschäftigt, bemühten sie sich eine eigene Scholle zu erarbeiten. Im Moormuseum von Moordorf kann man noch heute einen Eindruck von der schweren Arbeit unserer Vorfahren gewinnen. Es waren keine besonderen Menschen und zum größten Teil waren sie wohl ehr arm.

Unser Familienname wurde patronymisch begründet! "Sie waren noch keine "Claassen/Klaassen"!

In Ostfriesland war bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts (die Zeit Napoleons) die patronymische Namensvergabe üblich.

Namen setzten sich aus dem persönlichen Vornamen und einem vom Vornamen des Vaters abgeleiteten Partonym zusammen.

Ein Beispiel: Das Kind (beiderlei Geschlecht) eines "Hans Peters" erhielt einen persönlichen Vornamen (der auch nach gewissen Regeln vergeben wurde) und das Patronym "Hanssen". Es wurde also z.B. "Peter Hanssen" genannt.

 

Der Kaiser aller Franzosen machte jedoch am 18. August 1811 per Dekret (Beschluss, Verordnung) auch den Ostfriesen die Annahme fester Familiennamen zur Pflicht! Jedes Familienoberhaupt konnte sich einen neuen Familien- oder Sippennamen wählen oder den bisherigen weiter nutzen. Die ganze Familie musste diesen Namen aber von da an gebrauchen!

Ein kleiner Handyfilm vom "Ewigen Meer" soll etwas von der Schönheit des Moors verdeutlichen.


Unsere derzeit frühesten Vorfahren,

die Oberurgroßeltern (7xUR):

 

 "Hinrich Peters"

und 

"Elisabeth Tiarts"

 

wurden in der Kopfschatzung als Wiegboldsburer Tagelöhner genannt.

Nach der Weihnachtsflut vom 25. Dezember 1717 wurde eine Kopfschatzung/Kopfsteuer ausgeschrieben. Jeder sollte im Rahmen seiner/Ihrer Möglichkeiten einen monetären Beitrag leisten, um die entstandenen Schäden zu beseitigen!

In der Kopfschatzung von 1719 wurden nur Kinder registriert, die 12 Jahre und älter waren und weil zur Ehe des Hinrich Peters mit Elisabeth Tiarts in der Kopfschatzung noch keine Kinder genannt wurden, waren die Kinder des Paares entweder noch nicht geboren oder sie waren jünger als 12 Jahre alt?

Eine Hochzeit unserer Stammeltern Hinrich Peters und Elisabeth Tiarts wird um 1707 oder später (1719 minus 12) zu suchen sein?

 

Den Vater von Hinrich Peters und Stammvater des Verfassers dieser Seiten (8x UR):

"Peter aus Wiegboldsbur"

"Peter" gem. der patronymischen Namensregel

"aus Wiegboldsbur" weil er vielleicht, wie sein Sohn, in Wiegboldsbur lebte und/oder geboren wurde?

Er ​​ist wegen fehlender Quellen nur eine "konstruierte Person", wäre aber unser derzeitiger Spitzenahn und Stammvater! 

 

Von "Peter aus Wiegboldsbur" bis zum Verfasser dieser Seiten.

 

 

 

 

 

 

St. Wibadi

Kirche in Wiegboldsbur

Nach 1719 wurde die Quellenlage langsam etwas besser: 

Zwischen ca. 1716 und 1732 konnte ich zur Ehe Hinrich Peters und Elisabeth Tiarts je drei Söhne und drei Töchter ermitteln.

Der Kindsvater starb am 11. November 1742 in Wiegboldsbur.


Obergroßeltern (6xUR):

Als 4. Kind von Hinrich Peters und Elisabeth Tiarts wurde "Peter Hinrichs" am 16.04.1726 in Wiegboldsbur geboren, der am 16. Mai 1747 die Altjen geb. Hinrichs (1726-1799) aus Victorbur heirateteBis 1759 wurden dem Paar in Wiegboldsbur noch 5 Kinder geboren und 1760 verzog die Familie in den Nachbarort nach Victorbur.

  • Dort wurden am 17.11.1760 der Sohn "Claes Peters" geboren, der aber bereits am 23.11.1760 verstarb.
  • Der am 10.12.1761 wiederum in Victorbur geborene Sohn erhielt abermals den Namen "Claes Peters".
    • Dieser Claes war ein direkter Urahn und Obervater des Verfassers dieser Seiten aber eben noch immer kein Klaassen oder Claassen!
  • Nur der letztgenannte Claes Peters (1761-1798) und sein jüngerer Bruder Jibbe Peters (1765-1808) erreichten das Erwachsenenalter und begründeten eigene Familien. (siehe weiter unten)

Peter Hinrichs (1726 - 1768) verzog um 1760 mit seiner Frau Altjen geb. Hinrichs und der Familie von Wiegboldsbur nach Victorbur, wo er am 18.02.1768 als "erbgesessener Hausmann" verstarb. Erbgesessene Hausmänner waren lange ortsansässige Besitzer einer Hofstelle. Vielleicht hatte er eine Hofstelle aus der Familie seiner Frau übernommen? 

Er und seine Erben mussten ab 1768, wie alle Hausbesitzer, ihr Haus gegen Feuer versichern. "Friedrich der Große" hatte diese sicherlich sehr sinnvolle Versicherung für alle Hausbesitzer verpflichtend angeordnet!  

Peter Hinrichs starb aber noch im Jahr der ersten Feuerversicherung und seine Frau Altjen geb. Hinrichs heiratete am 25. Februar 1769 in ihrer zweiten Ehe den Weet Janssen. Mit ihm führte sie den noch kleinen Hof weiter, ehe der jüngste Sohn aus der Ehe mit Peter Hinrichs, Jibbe Peters (1765-1808), ihn übernahm.

Trotz weiterer Bebauung und der mehrfach veränderten Nummerierung konnte durch die Brandkassenregister ein früher Urhof unserer Familie in Ost-Victorbur (anfangs Nr. 63) lokalisiert werden!

Ein früher Urhof unserer Familie in Ost-Victobur


Brandkassenregister nach 1768 Als Versicherungsnehmer und Erben des Urhofs wurden registriert:

  • Peter Hinrichs (1726-1768); 1768; Hausnummer 63 (starb im Jahr der ersten Pflichtversicherung)
  • Weet Janssen (1737-1812); 1791-1801; Hausnummer 63 (2. Ehemann der Witwe von Peter Hinrichs, Altjen Hinrichs), ​​
    • mit Jibbe Peters (1765-1808; jüngster Sohn des Peter Hinrichs)
  • Jibbe Peters Erben; 1812-1822; Hausnummer 62 
    • mit Ede Jibben (1791-1852)
  • Ede Jibben; 1823-1845; Hausnummer 72
  • Ede Jibben Witwe (=Hauke Janssen Jaspers Folkerts, ca.1799-1879); 1845-1867; Hausnummer 72 und Hausnummer 70
    • ​Hausnummer 69 und 71 wurden zw. 1867-1878 den Söhnen Jasper Eden Zimmermann und Jibbe Eden Zimmermann zugeordnet
  • Ede Jibben Witwe und Gerd Heyen Aden; 1878-1889; Hausnummer 61
  • ab 1889 Gerd Heyen Aden und Nachkommen...​

Einer der Urenkel von Jibbe Peters, Jibbe Folkerts Zimmermann, starb 1963 mit 77 Jahren.

Wiederum dessen Enkel erzählte mir in einem persönlichen Gespräch dass sein Großvater, im Alter an Demenz leidend, machmal weg lief, "um nach Hause zu gehen". Er wollte zu seinem Geburtshaus...


"Jibbe Peters" (1765-1808) erbte die elterliche Hofstelle in Victorbur. Er heiratete am 25.01.1789 in Marienhafe die Martje Barfs

Anfangs wurden die Nachkommen der Eheleute Jibbe Peters - Martje Barfs patronymisch noch "Jibben" genannt. In der Folge von Napoleons Gesetzgebung und wohl wegen des ausgeübten Berufs nahmen seine namensführenden Nachkommen jedoch den dann bleibenden Familiennamen "Zimmermann" an. ​Fünf Nachkommengenerationen des Jibbe Peters.

"Claes Peters" (1761-1798 in Victorbur) musste die Hofstelle seiner Eltern verlassenEr heiratete am 17.05.1789 in Victorbur die Antje (Ancke) Aggen CuhlmannDie Nachkommen der Eheleute Claes Peters - A. A. Cuhlmann wurden zuerst patronymisch "Claassen" genannt und in der Folge des Code Napoleon wurde "Claassen"  zum bleibenden Familiennamen, mit diversen Schreibvarianten. Fünf Nachkommengenerationen des Claes Peters.


Auf einer alten Karte von ca. 1870, ist die Lage der Besitzungen >Zimmermann-Jibben Erben (Nr. 59)<, bzw.  >Ede Jibben-Zimmermann (Nr. 61)< in Ost-Victorbur zu sehen.

Ganz in der Nähe (in der Karte: oben-rechts) wohnte auch eine Familie "Kuhlmann". 

Claes Peters (1761-1798) hatte Antje (Ancke) Aggen Cuhlmann, Tochter von Agge Harms Culemann und Deepke Lübben, geheiratet (1789).

Zum Nachbarn von ca. 1870 wird wohl mindestens eine entfernte, verwandtschaftliche Verbindung bestanden haben!?


Obereltern (5xUR):

Claes Peters (1761-1798)

Unser namensgebender Urahn musste die oben genannte Ur-Hofstelle als "weichender Erbe" verlassen!

Claes Peters wurde am 10. Dezember 1761 in Victorbur als viertes Kind von Peter Hinrichs (*1726/Wiegboldsbur) geboren. Am 17. Mai 1789 heiratete er die Antje (Ancke) Aggen Cuhlmann, Tochter von Agge Harms Culemann und Deepke Lübben. (Agge Harms Culemann taucht in den Victorburer Rechnungebüchern häufig auf und sein Bruder gehörte zu den Ursiedlern der Gemeinde Moordorf).

Zwischen 1790 und 1797 wurden ihm und seiner Frau aber fünf Kinder geschenkt. Sie führten den Zunamen "CLAASSEN", erst als Patronym und dann als bleibenden Familiennamen! 

(Ortssippenbuch von Victorbur, Nr. 4252)

Claes Peters starb nach neuneinhalb Ehejahren bereits mit gerade 37 Jahren an der Schwindsucht (Tuberkulose). 

Antje (Ancke) Aggen Cuhlmann heiratete nach dem frühen Tod ihres Mannes nie wieder und wurde 45 Jahre später, am 23.11.1843, als "Claes Peters Witwe, gestorben mit 83 Jahren", ins Kirchenbuch eingetragen!

Einen "schnellen Vorfahrenbericht der A. A. Cuhlmann" finden Sie hier.

Die Kinder von Claes Peters würden in der vornapoleonischen Zeit ihren persönlichen Vornamen erhalten haben, der auch nach gewissen Regeln festgelegt wurde:

  • der älteste Sohn den Vornamen des väterlichen Großvaters
  • der nächste Sohn den Vornamen des mütterlichen Großvaters
  • die älteste Tochter den Vornamen der väterlichen Großmutter
  • die nächste Tochter den Vornamen der mütterlichen Großmutter
  • auch konnten weitere Verwandte, Taufpaten oder Gönner mit der Vergabe ihres Vornamen geehrt werden

Ein aus dem Vornamen des Vaters gebildetes Patronym (Claassen/Claessen) wurde dem Vornamen angehängt.

Ein Wappen für die Nachkommen von Claes Peters (1761-1798)

In Zusammenarbeit mit einem sehr empfehlenswerten Heraldiker stiftete ich im Jahr 2013 ein Familienwappen und ließ es in der niedersächsischen Wappenrolle registrieren. Der heraldische Verein "Zum Kleeblatt" führt diese Wappenrolle. Sehr interessant fand ich es, dass selbst der erfahrene Heraldiker sich nicht sicher war, ob es möglich ist, dass die Ausgangsperson (Claes Peters) einer Wappenstiftung einen anderen Namen führt, wie die späteren Wappenführenden (Claassen/Klaassen)?

Nach der Prüfung des Wappens durch einen Heraldiker, einen Genealogen und einem Juristen erhielt ich zum Weihnachtsfest 2013 den Wappenbrief aus Hannover.

Im Jahr 2023 erschien als Folgeband zur ersten "Gesamtausgabe 1910-2013" der zweite Band der "Niedersächsischen Wappenrolle 2013-2023", in dem auch unser Familienwappen dargestellt und blasoniert wird.

In der deutschen Wappenrolle, dem "Herold", würde ich unser Wappen auch irgendwann gerne registrieren lassen, aber das ist nicht verpflichtend und weil alles kostet, mache ich hier langsam...


Die Form eines zugemauerten Eingangs an der Victorburer Kirche findet sich auch in unserem Familienwappen wieder.


Die Wappenführungsbestimmungen zu unserem Familienwappen:

Historisch wurde ein Wappen zumeist nur innerhalb der männlichen Nachkommenschaft weitergegeben. Eine voreheliche Geburt bringt aber die Unterbrechnug eine reinen Väterlinie mit sich. Deshalb dürfen Wappenstifter ihren Wünschen entsprechend heute auch angepasste Wappenführungsbestimmungen festlegen, die dann für zukünftige Generationen bindend sind!

Gleich welchen Geschlechts dürfen alle Nachkommen von Claes Peters (1761-1798) das Wappen führen und gebrauchen, solange sie noch unseren Familiennamen "Klaassen/Claassen" tragen. 

Das Geschlecht, voreheliche Geburten oder variierende Schreibweisen des Familiennamens sollen niemanden von der Wappenführungsberechtigung ausschließen!

Die Schreibweise unseres Familiennamens erfuhr im Laufe der Zeiten viele Variationen.

  • am Anfang mit "C" oder "K",
  • mit einfachem oder doppeltem "a",
  • in der Mitte mit "sh", "hs" oder "ss" und "ß"

Jede Änderung beruhte auf Verständnis- bzw. Transkriptionsfehlern von der Kurrent- oder Sütterlin-Schrift oder wurde durch "Wissen" oder "nicht Wissen" der Schreiber begründet. 

Es gibt keine "richtige" Schreibweise unseres Familiennamens, aber es gibt seit 1955 rechtliche Grundlagen zu den heutigen Schreibweisen "Claassen" oder "Klaassen". 

 


Unsere Familie nach Claes Peters (1761-1798)...

CLAASSEN oder KLAASSEN


1.

Generation

 

Agge Claassen (1795-1886)

 

Alturgroßvater (4xUR):

Unser Alturgroßvater (4x Ur-), Agge Claassen (1795-1886), war eines der jüngeren Kinder von Claes Peters und der Antje (Ancke) Aggen Cuhlmann. In der Ahnenreihe des Verfassers war er der "erste Claassen"! Seine Taufpaten waren: Agge Harms Cuhlmann (Großvater- mütterlicherseits), Dirkje Harms "Cuhlemann"(Tante?) und Gesche Aggen Cuhlemann (Tante!).

Wie seine Geschwister hatte auch Agge zuerst gemäß der alten, patronymischen Regel (Claassen = Sohn/Kind des Claes) das väterliche Patronym dem Vornamen nachgestellt. Er übernahm das Patronym aber in der Folge des "Code Napoleon" zum festen und bleibenden Familiennamen für sich und seine Nachkommen. 

Agge war Arbeiter in Victorbur und Ost-Victorbur und wohl hauptsächlich in der Landwirtshaft und Moorkolonisation beschäftigt.


Aus dem Ortssippebuch von Engerhafe

Aus dem Ortssippebuch von Victorbur


2.

Generation

 

Mehme Heien (Janssen) Aggen Klaassen (1826-1880)

 

Altgroßvater (3xUR):

Unser Altgroßvater (3x Ur-), Mehme Heien (Janssen) Aggen Klaassen (1826-1880), wurde in Victorbur als Sohn von Agge Claassen und Jevste (Casjens) Mehmen geboren (OSB-Victorbur, Nr. 717). Ende 1848 beabsichtigte er zu heiraten, denn seine Braut war schwanger!

Mir liegt die Kopie eines Briefs vom königlichen Confissoriums zu Aurich vom 30. November 1848 vor, in dem seine geplante Hochzeit genehmigt wurde (siehe unten). Dem Dienstknecht "Mehme Claashen" zu Uthwerdum wurde unter Auflagen eine Eheerlaubnis erteilt. 

Der ihm noch fehlenden Religionsuntericht sollte bald möglichst nachholt werden und Mehme sollte durch die Konfirmation Mitglied der christlichen Kirche geworden sein!"

Religionsuntericht und Konfirmation müssen innerhalb des Monats Dezember 1848 stattgefunden haben, denn bereits am 30. Dezember 1848 heiratete Mehme in Victorbur die Fockje Albers Ocken (1822-1880), Tochter von Ocke Alberts Ocken und Christiane Mehmen Daniels aus Berumerfehn.

Nach knapp zwei Monaten, am 27. Februar 1849, wurde dem jungen Paar ihr erstes von acht gemeinsamen Kindern, Agge Mehmen Klaassen, geboren.

Fockje Albers Ocken starb am 16.04.1880 in Vivtorbur und ihr Mann, Mehme Heien (Janssen) Aggen Klaassen, am 10. Juni 1880, ebenfalls in Victorbur.


3.

Generation

 

Agge Mehmen Kaassen (1849-1913)

 

Altvater (2xUR):

Unser Altvater (2x Ur-), Agge Mehmen Kaassen (1849-1913), wurde im Februar 1849 als ältester Sohn von Mehme Heien (Janssen) Aggen Klaassen und Fockje Albers Ocken in Uthwerdum bei Victorbur, gerade noch ehelich geboren.

Am 21. 09.1872 heiratete er in Victorbur die Dienstmagd Hauke Ehben Okkenga (1841-1918) aus Manslagt.

  • Vielleicht sollte Hauke den Haushalt ihres seit 1857 verwitweten Vaters führen, denn kurz nach ihrer Hochzeit verzog das junge Paar nach Manslagt in die Krummhörn, wo ihm drei Töchter geschenkt wurden. Die älteste Tochter Fockje (*1873) emigrierte in die USA. Bei ihr und der jüngsten Tochter Harmina Friederike (1876-1971) starb unser Familienname durch ihre Heiraten aus. Nur die vorehelich geborenen Söhne der Tochter Antje Aggen (1874-1916) konnten unseren Familiennamen weitergeben. Die ehelich geborenen Kinder von Antje Aggen Klaassen kamen als "Stomberg" zur Welt.

Am Heiligen Abend (24.12.) des Jahres 1913 verstarb Agge Mehmen Klaassen in Manslagt und am 25. Juli 1918 folgt ihm seine Frau in die Ewigkeit (Greetsiel).


Interessante Vorfahren von Hauke Ehben Okkenga

Wilhelm Eberhard, Sohn Sohn von Samuel Victor und Marele Levi aus Grimersum, einer der mütterlichen Urgroßväter von Hauke Ehben Okkenga, konvertierte 1764 in Engerhafe unter Tränen vom Judentum zum christlichen Glauben.

Nach seiner Taufe wurde er auch Wilhelmus/Wilhelm und/oder Everhard/Eberhard genannt.

1766 heiratete er in Engerhafe in seiner 2. Ehe die Antje Cornelius aus Upende.

  • links:Ahnentafel,
  • Mitte:Taufeintrag von 1764 aus Engerhafe,
  • Rechts:Heiratseintrag von 1766 aus Engerhafe

4.

Generation

 

Antje Aggen Klaassen (1874-1916)

 

Urgroßmutter

Unsere Urgroßmutter, Antje Aggen Klaassen (1874-1916), war die zweite von insgesamt drei Töchtern des Agge Mehmen Klaassen und der Hauke Ehben Okkenga. Sie war die zweifach unverheiratete, aber namensgebende Mutter von:

Agge Maenen Klaassen (1895-1959)

  • hatte eine Tochter, Wüpkea Klaassen (1917-2002). Diese heiratete in 1. Ehe den Feeke de Haan, der aber im 2. Weltkrieg sein Leben ließ. In 2. Ehe heiratete Wüpkea den Gretus Geiken. Beiden Ehen entsprang je eine Tochter. Der Familienname "Klaassen" starb in diesem Familienzweig mit Agge Maenen Klaassen aus. Die Eheleute Geiken-Klaassen (geb. deHaan) durfte ich zu Beginn meiner Forschungen kennenlernen. Die Liebe und Zuneigung, welche ich bei unserem einzigen Treffen erlebte, werde ich nie vergessen! Im Oktober 2016 besuchte ich die älteste Enkeltochter von Agge Maenen Klaassen, Jürine Ruben geb. de Haan, in Twixlum. Auch bei ihr erlebte ich einige schöne Stunden! Auf der Unterseite "Neuigkeiten" finden Sie ein paar Fotos. 

 

Meme Agge Klaassen (1897-1970) 

  • Großvater des Verfassers, siehe nächste Generation

Am 19. Mai 1900 heiratete Antje Aggen Klaassen in Manslagt den Enne Heeren Stomberg (1868-1959) aus Groothusen in dessen zweiter Ehe. Antje starb in ihrem 43. Lebensjahr bereits am 30. März 1916 in Manslagt.

Mit Enne hatte Antje acht gemeinsame Kinder-Stomberg:

  • Enne Heeren Stomberg (1901-1903)
  • Hauko Stomberg (1903-1967); acht Kinder mit Hilke Hildrichs Peters in Hinte
  • Enne Heeren Stomberg (1905-1989); zwei Töchter in Pewsum
  • Minna Greta Heeren Stomberg (1906-1985) heiratete Poppe Jacobs Boomgaarden und schenkte ihm in Pewsum sechs Kinder
  • Andreas Heeren Stomberg (1908-1952); kinderlose Ehe in Pewsum mit Margaretha Vriederika Albrechts Willms
  • Anette (Netti) Heeren Stomberg (1910-2010); emigrierte mit Daniel Buss (Ehe: 1930/Upleward) in die USA und hatte sechs Kinder. Sie starb 2010 mit 100 Jahren!
  • Jacoba Stomberg (1911-1915)
  • Fockje Aggen Heeren Stomberg (1912-1993) heiratete Reemt Harms Bartels aus Wirdum und hatte mit ihm sechs Kinder in Jennelt.

Enne Stomberg hatte aus seiner 1. Ehe (1894/Manslagt) mit Greetje Gerdes Beekhuis (1863-1899) bereits zwei kleine Kinder:

  • Motje Stomberg (*12.01.1896/Manslagt) heiratete 1919 den Sieger Ross.
  • Jacob Stomberg  (*08.10.1896/Manslagt) hatte mit Alberta Janssen 12 Kinder!

Die Ehe Stomberg-Klaassen  bestand also bereits am Hochzeitstag aus sechs(!) Personen!

Enne Heeren Stomberg (1868-1959) heiratete nach dem Tod unserer Urahnin Antje Agge Klaassen noch ein drittes Mal. Am 21.08.1926 wurde in Manslagt die Witwe Eta Jacobine Waagenaar geb. Reemtsma (1877-1960) seine  Ehefrau.

Diese Ehe blieb zwar kinderlos, aber das Paar durfte noch die "Silberne Hochzeit" feiern.

Noch 1993 war das blumengeschmücktes Grab von Antje Aggen Klaassen (1874-1916), neben dem ihres Mannes und dessen dritter Ehefrau, auf dem Manslagter Friedhof zu finden.

Danach wurde es aber irgendwann aufgehoben, denn ca. 2012 war es nicht mehr zu finden!


5.

Generation

 

Meme Agge Klaassen (1897-1970)

 

Großvater

Unser Großvater, Meme Agge Klaassen (1897-1970), wurde als zweiter vorehelicher Sohn von Antje Aggen Klaassen (1874-1916) in Manslagt (angebliches Geburtshaus) geboren. Er besuchte die Manslagter Volksschule (Foto von ca. 1905).

Seine beiden Voramen wurden seit mind. 300 Jahren(!) durchgängig "weitervererbt"!

Am 01. September 1917 heiratete unser Opa in Manslagt in seiner ersten Ehe die Hinderine Janshen Helmers (1897-1963) aus Groothusen.

Der Heiratsurkunde ist zu entnehmen, dass Meme "zum Heeresdienst einberufen", also Soldat des 1. Weltkrieges war! Lt. seinem Führungsbuch aus dem 2. Weltkrieg war er vom 05.11.1916 bis September 1919 Soldat im Heer des Deutschen Reichs.

Trauzeugen waren Memes Stiefvater, Enne Heeren Stomberg (seine Mutter war bereits verstorben) und der Brautvater, Jan Helmers.

Trotz einer Tochter wurde die Ehe bereits am 14.04.1920 wieder geschieden. 

Die  dann älteste Tochter unseres Großvaters müsste zwischen 1917 und 1920 als "Klaassen" zur Welt gekommen sein, hat aber nach der erneuten Heirat ihrer Mutter wohl den Namen ihres Stiefvaters angenommen.

Ich hoffe sehr, irgendwann auch diesen Familienzweig kennenlernen zu dürfen...!?

Knapp zwei Monate nach seiner Scheidung, am 12. Juni 1920, heiratete Meme Agge Klaassen in Greetsiel erneut.

Dieses Mal wurde unsere Großmutter, Johanna Hinderks Jürgens (1896-1981), Tochter des Arbeiters Gerhard Haßler Jürgens und Trientje Andreessen Janshen Boomgaarden, seine Frau.

Zwischen 1920 und 1928 wurden dem Paar drei Töchter und die Zwillinge Gerhard (unser Vater) und Menno geschenkt.

Auch der 1941 von der Tochter Antje vorehelich geborene Sohn Johann Klaassen wuchs auch bei seinen Großeltern in Hauen auf. Leider verunglückte er 1971 tödlich.

Meme verstarb 1970 in Greetsiel, zwei Monate bevor er mit seiner Frau das Fest der Goldenen Hochzeit feiern konnte!

Über vierzig Jahre nach seinem Tod erzählte man mir noch von der Liebe zu seiner Frau und wie besorgt Meme um sie war!

Auch in der Traueranzeige kann man erkennen, dass unsere Großmutter sich dieser Fürsorge sehr bewusst war!

Johanna Hinderks Jürgens (1896-1981)


Bis Mitte der 1960-ger Jahre lebten Meme Agge Klaassen und Johanna Hinderks Klaassen geb. Jürgens mit ihrer Familie über vierzig Jahre in einer Hälfte eines von Bauern Peters gemieteten Arbeiterhauses in Hauen (siehe rechts).

Wegen Verkauf des Hauses verzog das Paar zur ältesten Tochter Antje, nach Pilsum-Neu Etum. Generationskonflikte zwangen unsere Großeltern zu ihrem letzten gemeinsamen Umzug nach Greetsiel.

In der Mühlenstraße, im großen Haus der damals 100-jährigen Witwe de Beer, verlebten sie ihre letzten gemeinsamen Jahre. Heute (2012) befindet sich in ihren ehemaligen Wohnräumen eine Gemäldegalerie.

Hauen mit dem langjährigen Zuhause meiner Großeltern aus der Luft


Ein Gemälde

Meme war in und um Greetsiel/Hauen ein außerordentlich bekannter und beliebter Mann, ein friesisches Original! In seiner Nachkommenschaft wird dieses einfachen Mannes gerne gedacht! Heinz Kramer aus Hinte malte ihn mit Jan Müller, Jacob Boomgarden und Wilm Bakker vor der Greetsieler Kirche sitzend, wo sich die Freunde im Alter täglich zu treffen pflegten. 

Im Jahr 2012 besetzte ich mit meinem Bruder die Bank an der Kirche...

Kramer erzählte, dass sich die Herren nicht kostenlos hätten malen oder zeichnen lassen wollen, zuerst hätte er eine Flasche Schnaps spendieren müssen.

Mein Opa, Meme Agge Klaassen (1897-1970), ist dem Betrachter auf dem fotografisch genau gemalten Gemälde mit einem Schnapsgläschen zuprostend dargestellt (ganz links). Wahrscheinlich war er der Rädelsführer des Quartetts!? Die Rache eines Künstlers fällt dann eben so aus!

Das Gemälde war 1994 Teil einer Wanderausstellung in der Krummhörn und wurde in den regionalen Zeitungen unter Nennung der dargestellten Personen beschrieben.

Der Künstler fertigte mindestens drei Kopien an, die alle in Besitz unserer Familie sind. Das „erste“ Original war 2012, wie mir auf Nachfrage mitgeteilt wurde, im Magazin der Hinter Mühle eingelagert.

In einem Bericht der Emder Zeitung vom 29. Mai 2019 erkennt man das Gemälde noch im Hintergrund auf einem Foto

Nach dem Tod ihres Mannes verzog unsere Oma in das kleine Doppelhaus am Greetsieler Schöpfwerk (linke Hausseite) um. Hier verlebte sie ihre letzten Jahre.

Meme hatte aber auch noch weitere Freunde und Nachbarn in und um Greetsiel.

Zeitungsberichte zu unserem Opa!

(Zum vergrößern oder stoppen, klicken Sie auf das Foto)

Großvaters militärischer Lebenslauf

Bei der "Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der deutschen Wehrmacht", kurz WAST, beantragte ich den millitärischen Lebenslauf meines Großvaters.

Ich musste mich ca. 1 Jahr gedulden und sollte auch nicht zwischenzeitlich nachfragen! Dann wurde mir das beantragte für damals 16€ (8€ pro DIN A4-Seite) aber zugesandt.

Die WAST wurde zum 01. Januar 2019 ins Bundesarchiv überführt und dennoch kann man noch immer die Informationen zu direkten Vorfahren, mit dem Hinweis auf eigene Familien- oder Ahnenforschungen, erhalten.

Die aktuellen Kosten sind nun der entsprechenen Kosten-verordnung zu entnehmen, um die ich mich ja nicht mehr kümmern muss...


6.

Generation

 

Gerhard Jürgens Klaassen (1928-1966)

 

Vater

Gerhard Jürgens Klaassen

(1928-1966)

Unser Vater, Gerhard Jürgens Klaassen (1928-1966), wurde in Hauen bei Greetsiel geboren.

In Greetsiel ging er zur Schule und in Pilsum  machte er bei er Firma Herlin bis Oktober 1946 seine Ausbildung zum Zimmerer. In seinem Lehrbetrieb musste er bestimmt auch mauern, denn als Maurer verdiente er später seinen Lebensunterhalt. Ein ehemaliger Ladberger Kollege bestätigte mir einmal, dass unser Vater sein Handwerk sehr gut verstand! In den frühen fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts war er über das Rheinland nach Ladbergen ins Münsterland gekommen.

Dort heiratete er am 11.05.1954 unsere Mutter, Else Auguste geb. Brundiek (1937-1999) aus Kattenvenne.

Mit Erkältungssymtomen brach er im März/April des Jahres 1966 seine Arbeit ab.  Seine gesundheitliche Zustand verschlechterte sich stetig und im Grevener Krankenhaus entwickelte sich seine Krankheit zur Lungen- und Herzbeutelentzündung.

Am 25. April 1966 starb er mit nur 38 Jahren im Grevener Krankenhaus.


An unsere Mutter kann ich mich besser erinnern. Bei Vaters Tod war ich erst 6 Jahre alt!

Unsere Mutter war eine schöne Frau als sie 1966 mit nur 28 Jahren und mit 2 kleinen Söhnen, 6 und 12 Jahre alt, plötzlich Witwe wurde.

Sie übernahm Verantwortung, arbeitete um zusätzliches Geld zu verdienen. Erst 1977, als Ihre Söhne langsam erwachsen wurden, heiratete sie in 2. Ehe den Witwer Fritz Haarlammert (1935-2023) aus Ladbergen-Wester.

In meiner Kindheit war sie nicht nur bei meinen Freundinnen und Freunden sehr beliebt!

Auch unsere Mutter durfte kein hohes Alter erreichen. Sie starb am 19.07.1999 im Emsdettener Krankenhaus und wurde an der Seite unseres Vaters bestattet.


Else Auguste geb. Brundiek

(1937-1999)

Ein romatisches Denkmal

Beim Bau des Hauses unserer Großeltern-Brundiek in der Erpenbecker Siedlung küssten sich unsere Eltern erstmals. Ganz obern unterm Dach verewigte unser Vater das Datum und den Kosenamen unserer Mutter, "Püppi", im frischen Putz.

Das Haus ist heute im Besitz von Franz und Erika Rohlmann geb. Brundiek.


7.-9.

Generation

 

"Klaassen"

Die momentan letzten Täger unseres Familiennamens, seit 1849 (siehe oben, 3. Generation):

die Nachkommen meines Bruders Ulrich

Die Familie von Ulrich Gerhard Klaassen (1954-2018)

und die meinen...

Die Familie Eckhard Menno Klaassen (*1960),

noch ohne die zweite und jüngste Enkeltochter

Bis hierher wurden zuletzt die Nachkommen von Agge Mehmen Klaassen (1849-1913) und Hauke Ehben Okkenga (1841-1918) aus der 3. Generation beschrieben, die unseren Familiennamen in unterschiedlichsten Schreibweisen führten.

Weitere Namensträger-Klaassen der jüngeren Generationen sind nur in der Nachfolge von Johann Klaassen (1941-1971), dem vorehelichen Sohn der Antje Janssen Klaassen (1920-1991) möglich (siehe 5. Generation).

Johann hatte um 1969 (in Clausthal-Zellerfeld?) Heidi Neumann geheiratet, die ihm um 1970 erst den Sohn Ulrich und dann die Tochter Michaela schenkte. Beide wurden als Klaassen geboren, jedoch später, als ihre Mutter eine zweite Ehe einging, wohl adoptiert. 

Es bleibt mir nur zu hoffen, sie irgendwann einmal kennenlernen zu dürfen!?